Spielen gegen die Angst

Vor noch nicht einmal drei Wochen zeigte uns Danny Wieler, Aktivist israelisch-palästinensischer Zusammenarbeit seine unter Dauerfeuer liegende Region Eshkol an der Grenze zum Gaza und sein Gemeindezentrum (Tageszentrum für Holocaustüberlebende). Er schrieb nun über Möglichkeiten, den Kindern dort zu helfen.

Am 21.08.2014 schreibt Danny :

Die schlimmste chinesische Verfluchung lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben... das passt bestimmt zu unserer Situation. Ja, die Situation ist wieder  - back to square one- wobei es mir persönlich gut geht, den Umständen entsprechend.
      Ein  Teil der Bevölkerung, vor allem Mütter und Kinder zeigen grossen Stress und Erschöpfungserscheinungen, immerhin haben wir in Eshkol schon über 50 Tage Raketenbeschuss (über 1050 Raketen) hinter uns, und das Ende ist nicht abzusehen. Wir machen uns vor allem Sorgen um die Kinder, ein Teil ist unter Trauma und benötigt dringend psychologische Hilfe und Ablenkung. ...
Als jemand der 15 Jahre für israelisch-palästinensische Zusammenarbeit gewirkt hat - im Rahmen des jüdisch-arabischen Instituts für den Frieden in Givat Haviva - , sind die Angriffe der Terroristen Organisation Hamas unakzetabel und müssen leider mit allen Mittel bekämpft werden, obwohl nicht nur die israelische, sondern auch die palästinensische Bevölkerung darunter leidet. Bei meiner Arbeit habe ich aber auch viele Palästinenser kennen gelernt, die genau so leiden wie wir, und mit uns im Frieden leben wollen, und das hat mir immer etwas Mut gemacht.
Ich lebe nun schon 48 Jahre im Kibbuz und habe viele Kriege (und auch Friedensabkommen) erlebt.
Was mich nicht zum Pessimist macht, ist meine Familie (meine Frau, 3 Töchter und 8 Enkel), meine Arbeit (Fundraising für soziale- und Erziehungsprojekte für Kinder und Senioren in Eshkol), das Prinzip Hoffnung nach dem berühmten Philosophen Ernst Bloch und die solidarische Gemeinschaft meines Kibbuzes.
Mit Hoffnung auf bessere Zeiten
Danny Wieler

Und am 23.08.2014, nachdem Daniel Tragerman in der Nachbarschaft getötet worden war, schreibt Danny Wieler:

Hier die Lage der umliegenden Kibbutzim an der Gaza-Grenze

Danny Wieler

Blick nach Gaza


Vorschlag, wie man helfen könnte:

Ausbau der Kinderspielplätze in den Eshkol Gemeinden (14 Kibbutzim, 15 Moshafs, 13.000 Einwohner, 750 km² im West-Negev). Jeder Spielplatz soll ein Abenteuer-Spielgerät bekommen, welches den Kinder helfen kann, ihre Ängste abzubauen und die Resillienz aufzubauen. Das wäre ... ein Geschenk für alle Kinder, was natürlich davon abhängt, wie viele Spenden wir bekommen werden. Ein Abenteuer - Spielgerät kostet ca. CHF 15,000.
Wir werden die Geräte zuerst in den Gemeinden errichten, die am meisten gelitten habe.

-> Nähere Informationen auf Anfrage! Schweizer Freundeskreis von Givat Haviva
Projekt Neve Eshkol   8590 Romanshorn          85-415130-0

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