Dienstag, 9. September 2014

Herr Graumann lädt ein

So ist das also in Deutschland.
Wenn Juden bedroht sind, eilt ihnen 2014 niemand zu Hilfe. Niemand? Also müssen die Juden ihre Mitbürger ausdrücklich um Solidarität bitten... Schon wieder!
Die Bitte fruchtet nicht? Dann müssen sich die Juden an die höchsten Repräsentanten der Gesellschaft wenden, damit diese ihre Pflicht erfüllen!  Bitte, steht uns bei!  Von alleine kommen sie ja nicht, auch diese nicht.
Okay, Beistand genehmigt. Inzwischen.

Und, was ist solch Pflichtbeistand wert?
Immerhin wird berichtet werden. Vielleicht geraten einige im Land tatsächlich noch ins Grübeln, ob das alles so richtig war mit dem Rufen, "Juden ins Gas!". Oder werden gar die Leserbriefschreiber aus der "Beschneidungsdebatte" bereuen?
Ach.
Und nun? Was wird? Ist der Sonntag vergebens?
Hm, wer läßt sich schon gern von oben bewegen? Vor allem - wenn es nicht einmal Bewegung da oben zu geben scheint! Wer da oben ist denn bewegt?? Das ist doch zu spüren! Kein Herzensanliegen. Kein Feuer! Keine Verbrüderung! Keine Leidenschaft. ...Sonst würde nicht so ein Artikel in der Zeitung stehen. Wie fremd. Ach, der arme Herr Graumann.  Er klagt, er hofft, hofft, daß jemand kommt, daß jemand zu Hilfe kommt. Er bittet, erwartet, denkt, und er hofft... er ist so allein...
Welch eine Schande für Deutschland!

Vielleicht liegt es daran, daß die Deutschen im Herzen haben: Ja, wenn es nur die Juden wären! Aber die Rede vom Juden bleibt uns Deutschen im Halse stecken - im Hals legt sich das Aber quer. Denn wir reden hier doch eigentlich über Israel, nicht wahr? Es geht um Israel! Wenn Israel nicht wär... Wenn Israel nicht wäre, wär alles gut. Aber Israel ist! Und das sind die Juden! Und das geht in Deutschland eben gar nicht.
Wohl wahr. Israel ist der Jude unter den Völkern.

Und wir reden von Israel. Ohne wenn! Ohne aber! Israel ist das Land der lebenden Juden.
Wer gegen Antisemitismus ist, muß für Israel sein.
           

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