Samstag, 6. September 2014

Jetzt aber mal Tacheles: Israelkritik


Ich meine, das mache ich ja auch so. Jeder, den ich kenne, macht es so, oder? Wenn ich über meine Freunde rede - was ich tausendmal lieber mache, als mit ihnen zu reden - , dann werfe ich ihnen erst einmal etwas vor. Das festigt die Freundschaft, wie man aus Erfahrung weiß. Also tue ich, was ich kann, um die Freundschaft zu erhalten. Ist es nicht ein besonderer Gunstbeweis, wenn ich das offen tue? Direkt! Und vor allem: öffentlich. Da mir Fernsehsender, Radiostationen und Zeitungen zur Verfügung stehen, dazu Presseverlautbarungen ungezählter Abgeordnetenbüros, Fraktionen, Organisationen, Gewerkschaften, Vereine, Gesellschaften, Forschungsinstitute, Universitätslehrstühle, NGOs und Religionsgemeinschaften - gelingt mir auch genau, was ich möchte.
Das macht mich sehr zufrieden.

Meine Freunde müssen glücklich sein, mich zum Freund zu haben. Sie sind glücklich! Das sehe ich daran, daß sie ehrfürchtig schweigen zu dem, was ich sage. Aber ich kritisiere, unterstelle, verleumde ja schließlich auch mit allen meinen Fähigkeiten. Rund um die Uhr. Lasse nicht nach, gebe nicht auf. Höre nicht auf Einwände oder Bitten, ich bin da wirklich stolz auf mich. Ich zeige ihnen unerbittlich ihren Platz. Sage ihnen immer, was sie tun sollen. Passe auf sie auf wie ein Schießhund.
Es ist selbstloses Tun. Mehr noch: eine richtige Kunst.

Ich bin ja nicht platt. Ich liefere wirklich. Das Schönste, womit ich meine Freunde erfreue, ist, zu sagen: Ihr Lieben, Ihr habt ja echt nichts gelernt.
Ich meine - wo wir uns alle doch so eine Mühe gegeben haben einst! Und seitdem ja auch eigentlich nie anderen Sinnes geworden sind. Nein, wir bleiben uns treu.
Und unseren Freunden - erst recht.

Keine Kommentare: