Mittwoch, 6. August 2014

700000

Treffpunkt in der Wüste: Eltern und Jedermann kommen aus dem ganzen Land, um hier ihre Gaben abzuliefern: Essen, Kleidung, Hygieneartikel. Die Soldaten kommen, um sich satt zu essen und die Gaben entgegenzunehmen. Eine wahre Oase in den vergangenen vier Wochen des Krieges.


Von dem Raum im Bunker wird eine Stadt gelenkt - eine ganze Region dazu. 210000 Menschen des schönen, modernen Beer-Scheba und 700000 Menschen im Negev. Bricht Krieg aus und ist ständig Alarm mit Vorwarnzeiten von 20 Sekunden, muß trotzdem alles funktionieren. Sogar besser als sonst funktionieren. Obwohl viele von denen, die diese Arbeit sonst erledigen, nun an der Front sind.

Der Krieg kennt aber keine klassische Front mehr. Jedenfalls nicht hier. Frauen und Kinder bleiben nicht zurück, sondern werden direkt angegriffen. Das ist das Problem, das die Stadt lösen muß. Sie löst es immer besser - mit immer mehr Routine, erworben in den vier großen Kriegen innerhalb der letzten sechs Jahre.
 ... Der stellvertretende Bürgermeister brachte seine siebenmonatige Tochter zur morgendlichen Betreuung, als unterwegs Alarm kam. Er verließ das Auto, nahm seine Tochter und legte sich neben einer Mauer schützend über sie. Sofort kamen fremde Leute, die das sahen und bildeten mit ihren Körpern einen Wall um die beiden, obwohl sie den nächsten Schutzraum rennend noch hätten erreichen können. Er wollte die Fremdem wegschicken, die hier ihr Leben für das Kind riskierten, sagte ich bin selbst stark und groß genug! - aber sie blieben, bis zum Ende, und gingen dann einfach davon.

Die Raketen werden mehr, die Abwehr besser. Trotzdem gibt es Furcht, Traumata, Schäden. Trifft eine Rakete, ist das Haus zuweilen zur Gänze zerstört.






Wie es der stellvertretende Bürgermeister sagte:
Seit erst einem Tag kommen keine Raketen - die so lange pausenlos kamen. Kommen sie nicht mehr, weil ihr hier seid, aus Deutschland? Die ersten, die uns hier besuchen? Wenn das so ist, schließen wir die Tür hier fest zu, -damit ihr bei uns bleiben müßt!
Genau, auch ihr seid der Ring - der sich um uns legt und uns schützt.

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