Montag, 4. August 2014

Gleichzeitigkeit

Tränen, auch heute.  In Jerusalem.

Während wir in der jüdischen Hilfsorganisation Hineni sitzen, beköstigt werden von denen, die dort Arbeit bekommen, gekocht und serviert in Räumen, die von deutschen Freunden einst renoviert worden sind,  informiert durch den jüdisch-holländischen Chef der Organisation, geschieht es.
Wir sitzen inmitten der Ausstellung über die Judenverfolgung im Dritten Reich, gleich neben dem riesigen Porträt von Anne Frank, als wir den Film sehen - über Terror an Juden, jüdische Terroropfer und die Arbeit der 1996 Hilfsorganisation für eben diese Opfer - , da werden unweit dieser Stelle zwei Terrorattentate auf Juden verübt.

Heute
... Vielleicht gerade, als Philipp wiederholt, was sein Vater, Überlebender von acht deutschen KZs ihm sagte: Wir konnten nicht kämpfen, wir hatten keine Chance.
Oder vielleicht, als Philipp von seinen Aktionen im Süden Israels für die dort terrorisierten Menschen und von seinen Hilfen für die Soldaten, die jetzt in Gaza kämpfen, erzählt: Jetzt haben wir einen Grund zum Sterben.
Vielleicht ist es, als Philipp, der seinen beiden zweijährigen Kindern in Ashdod jede Nacht bei den Angriffen sagt: Wir spielen Verstecken! Das da draußen ist ein Feuerwerk.
Oder in dem Moment, als er uns zuruft: Die Araber, die Palästinenser sind nicht unsere Feinde! Die Hamas, das ist unser Feind. Und die Hamas ist der Feind aller Palästinenser!

Tränen, auch heute.

Die offizielle Mitteilung zum heutigen Terroranschlag:

Nach israelischen Medienberichten ereignete sich heute in Jerusalem ein Terroranschlag, bei dem neben dem Attentäter ein weiterer Passant getötet wurde. Der Attentäter überfuhr mit einem Traktor oder Bagger gezielt einen Fußgänger und steuerte danach auf einen Reisebus zu.  Der 25-jährige Fußgänger wurde schwer verletzt und erlag später seinen Verletzungen. Sechs weitere Personen, darunter der Busfahrer, erlitten leichte Verletzungen. 
Der Fahrer des Fahrzeuges wurde erschossen, bevor er weiteren Schaden anrichten konnte. Der Anschlag trug sich im Viertel Shmuel Hanavi zu. Es ist nicht der erste Anschlag, der mithilfe eines Arbeits- oder Baufahrzeuges durchgeführt wurde und bei dem Israelis verletzt werden. Ein ähnlicher Anschlag wurde zuletzt im Januar 2013 verübt. 
Des Weiteren wurde gemeldet, dass ein Soldat der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) heute (Montag) Nachmittag bei einem Anschlag auf dem Skopusberg schwer verletzt worden sei. Medienberichten zufolge eröffnete ein Motorradfahrer das Feuer auf den in der Nähe der Hebräischen Universität Jerusalem an einem Mitfahrer-Mitnahmepunkt wartenden Soldaten. 

(Außenministerium des Staates Israel/Haaretz, 04.08.14) 








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