Donnerstag, 14. August 2014

Militant in Tel Aviv

Wir reden in Deutschland ja immer gern von Militanten.
Sind Sie schon mal einem begegnet?
Genau, das sind die, die immer in den Nachrichten vorkommen. Deren wahrer Name nicht genannt wird. Hm, eigentlich verstehen wir die. Irgendwie. Das sind doch engagierte, hartnäckige, mag sein ein wenig aufdringliche Aktivisten - oder nicht?
Raketen? Tunnel? -  Nun ja, was soll's. Solange es dabei keine Toten gibt?! Was sollen die auch anderes machen als Raketen schießen?

Militant hört sich in unserem Mund sehr nach mildem Murren an. Begegnet aber sind wir noch keinem Militanten. (Würden wir auch nicht wollen. Nicht für eine Sekunde.) Anders die Israelis.

Die Israelis wissen, was Militanz bedeutet. Deshalb demonstrieren sie heute Abend in Tel Aviv gegen Militanz. Die Israelis haben keine Geduld mehr mit den kleinen Militanten. Mit denen, die das weltoffene, demokratische, liberale Israel schon so lange als Geisel halten. Tag für Tag.
Die Israelis wollen endlich wieder frei sein. Sie fordern ein Ende! Ein Entmachten der Militanz. Militante sind Abgesandte einer lebensfeindlichen, tödlichen Ideologie, sie zerstören Menschen und Gesellschaften. Militanz gibt nie auf, den Freien zu zerstören.
Die linken und liberalen wie konservativen Israelis fordern heute einstimmig das Ende der Hamas. Sie fordern den Beginn echten Friedens, für beide Seiten.


Anmerkung: Der Bürgermeister von Sderot, Davidi, sagte dann zu den ca. 15.000 Demonstranten auf dem Rabinplatz in Tel Aviv: „Wir werden die fortgesetzten Mordversuche von Gaza nicht dulden... Dies ist nicht Politik; es gibt hier nicht Rechte oder Linke. Es ist klar, selbstverständlich und elementar. Wir wollen ein sicheres, ruhiges Leben, damit wir uns entwickeln und gedeihen können. Wir haben die Versprechungen und Erklärungen satt. Jeglicher Kompromiss, der gemacht wird, bedeutet einen Kompromiss über unsere Leben und unsere Zukunft. Unser Blut ist nicht billig!"
Mehrere seiner sieben Kinder „wurden in diese widerwärtige Wirklichkeit hineingeboren.... Es muss ein für alle Mal zu einem Ende kommen. Wir wollen, dass unsere Kinder Rot mit den Anemonen assoziieren, die in unserer Gegend wachsen.“ 

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