Dienstag, 12. August 2014

Aber die Siedlungen II

1. Israel existiert auf jüdischem Land, ab biblischer Zeit (1000 v.Chr. ff.) gab es genau hier für lange Jahrhunderte einen jüdischen Staat, unter den Römern wurde es jüdische Provinz. Quasi jeder Stein im Land erzählt jüdisch-biblische Geschichte. Jerusalem wurde zu König Davids Zeiten jüdische Hauptstadt und auch zum (einzigen) religiösen Zentrum des Judentums. Mehr als 1000 Jahre später, nach der Vertreibung des jüdischen Volkes aus dem Land durch die Römer blieben ohne Unterbrechung weitere 2000 Jahre immer jüdische Gemeinden im Land (wie auch Millionen Juden im gesamten Nahen Osten).

2. Die große jüdische Wiedereinwanderung begann im 19. Jahrhundert (als Reaktion auf Pogrome in  Osteuropa). Der Landstrich gehörte damals zum Osmanischen Reich und war dünn besiedelt. Arabische Großgrundbesitzer aus Cairo und Beirut, auch regionale Clans verkauften Land an Juden. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Jerusalem wieder eine mehrheitlich jüdische Bevölkerung. Die zionistische Bewegung am Ausgang des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts kaufte noch mehr Land von Arabern, vermehrt auch unfruchtbares (Sumpf, Steppe, Wüste), um es zu kultivieren. Alte biblische Städte - "Siedlungen" - wurden überall im Land wiedergegründet.

3. 1920 legte der Völkerbund, der das Erbe des besiegten Osmanischen Reiches verwalten mußte, fest, daß sich Juden in dem damals riesigen Palästina (heute Jordanien, PA, Israel) ansiedeln dürfen. Früh gab es während des Völkerbundmandats (Großbritannien) aber arabische Massaker an der jüdischen Bevölkerung (z.B. 1929 in Hebron): Viele Araber lehnten jede jüdische Einwanderung ab. Der Anführer der einheimischen Araber, der Mufti von Jerusalem, schloß sich dann Hitler und der SS an, lebte zeitweise in Berlin und ließ sich in der Heimat (noch nach 1945) im Hinblick auf den Umgang mit Juden von SS-Offizieren beraten und helfen. - Die Briten brachen Arabern wie Juden gegenüber ihre Landversprechen. Trotzdem funktionierten überall viele freundschaftliche Verbindungen zwischen Juden und Arabern; die Juden bauten eine florierende Wirtschaft auf und boten bald gute Arbeitsplätze. Die arabische Einwanderung stieg daher zugleich mit der jüdischen an. Nach 1945 erkämpften sich Hunderttausende Holocaustüberlebende gegen britischen Widerstand Zugang zum Land.

4. Als die UNO einen (winzigen) jüdischen Staat genehmigte, beschlossen die arabischen Länder dessen Vernichtung. 1948, am Tag der Israel-Proklamation griffen die Armeen von 6 arabischen Staaten Israel an. Die arabischen Führungen riefen ihre ethnischen Brüder zu vorübergehender  Flucht auf, knapp eine Million Araber folgten und wurden zu (immerwährenden) Flüchtlingen, deren Nachkommen bis heute ein "Rückkehrrecht" fordern. Zeitgleich vertrieben die Araber ebenso viele altansässige Juden (endgültig) aus ihren eigenen Staaten. Einige Araber in Israel folgten dem Fluchtaufruf ihrer Führer jedoch nicht, deshalb sind heute 20 % aller Israelis Araber: mit vollen Staatsbürgerrechten und Aufstiegschancen.

5. Es folgten mehrere Kriege, in denen Israel angegriffen wurde und siegte. 1967 eroberte Israel verteidigungstechnisch wichtige Gebiete neben dem schmalen Land - und auch Jerusalem zurück, das bis dahin jordanisch verwaltet gewesen war, sich wie das übrige eroberte Land aber auf keinerlei regulärem Staatsgebiet befand. Israel öffnete die Stadt erstmals für alle Ethnien und Religionen. Israel annektierte die Gebiete jedoch nicht (wie sonst weltweit üblich), sondern stellte sie unter Besatzung. Israel deportierte keine Menschen und siedelte niemanden um. Es legte keine Staatsgrenzen fest, sondern nur Waffenstillstandslinien. Israel gab aber später einige eroberte Gebiete ganz zurück: den Sinai (1979) und vor allem: Gaza (2005).
Die arabische Liga schlug 1967 von Israel angebotene Friedensverhandlungen und die Anerkennung Israels grundsätzlich aus. Daraufhin begann Israel aus Sicherheitsgründen den planmäßigen Siedlungsbau. Ungeachtet dessen schlossen Jordanien und Ägypten später mit Israel Friedensverträge.

6. In den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts begannen die Araber, die Bezeichnung "Palästinenser", die bisher für alle im Land Lebenden galt, allein auf sich zu beziehen. Sie sprachen den Juden nun offiziell das Recht, in dieser Region zu leben, ab - "Free Palestine!" - und begründeten dies nationalistisch, aber auch mit dem Koran. Die Embleme ihrer Befreiungsorganisationen zeigen seitdem einen palästinensischen Staat - ohne jüdischen Staat und ohne Juden. Der organisierte palästinensische Terrorismus gegen israelische Zivilisten verstärkte sich. Heute spricht die Autonomiebehörde von Jerusalem als einer arabischen Stadt (bis 1967 spielte Jerusalem in der arabischen Welt keine Rolle), bezeichnet dortige jüdische Wohnungen als Siedlungen und das jüdische Engagement in Jerusalem als "Judaisierung".

7. Die Palästinenserbehörde steht mithin für ethnische Sauberkeit (Apartheid). Sie erlaubt Juden nicht, in den heute autonomen Palästinensergebieten zwischen Arabern zu leben. Nicht einmal in den umstrittenen Gebieten sollen sie sein. Im Gegenteil, die PA klagt international gegen die von Israel beschützten jüdischen Städte, die sie als "Siedlungen" bezeichnet. Verfolgt wird auch jede individuelle arabische Zusammenarbeit mit Juden. Die jüdischen (wieder- und neu gegründeten) Dörfer auf nichtisraelischem Gebiet wuchsen dennoch zu großen Städten (bis zu 50.000 Einwohner) heran. Sie sind geschätzte Arbeitgeber für viele Araber. Es gibt gemeinsame Wirtschaftsprojekte, Industrieparks, Landwirtschaftsbetriebe etc.


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