Donnerstag, 14. August 2014

Jesus? Abwesend.

Die evangelischen wie katholischen Kirchen in Deutschland, noch mehr der Ökumenische Weltkirchenrat in Genf finden es sehr schwer, sich auf die Seite der Juden zu stellen. Auf die Seite von lebenden Juden! - Also auf die Seite derer, die in Israel wohnen.

Die evangelischen Kirchen realisieren und verkünden unter Berufung auf Bibel und Evangelium eine umfassende Solidarität fast ausschließlich mit den Palästinensern, insbesondere natürlich den palästinensischen Christen. Die Solidarität mit den israelisch- christlichen Arabern ist dabei weit weniger ausgeprägt, ja eigentlich gar nicht vorhanden - so weit sich diese und andere israelische Christen nämlich eindeutig an die Seite Israels stellen (was sie mehr und mehr tun).

Ein lutherischer Pastor aus Bethlehem genießt in deutschen evangelischen Kreisen ziemliche Berühmtheit. Er vertritt eine Heilstheologie, die denen der (nazinahen) Deutschen Christen stark ähnelt: Nach ihm ist allein das arabisch-palästinensische Volk berufen, die Welt zum Heil zu führen. Aus seiner Sicht ist Jesus kein Jude, sondern ein (erster leidender) Palästinenser gewesen. Israel hat so gesehen kein Recht zu sein, es sei denn, es gibt seine Identität auf. Dieser Pastor erhielt in Deutschland während der vergangenen Jahre höchste Auszeichnungen für Friedens- und Versöhnungsarbeit.

Auch das christlich-palästinensische Kairos-Papier verhilft - obwohl es viel von Glaube, Liebe, Hoffnung redet - eindeutig nicht zu Verstehen, Akzeptanz und Frieden zwischen Gleichberechtigten (und überhaupt Berechtigten), sondern vertritt in Form einer Anklage gegen Israel die arabische Nationalideologie - in christlichem Gewand. Das judenfeindliche Papier wurde von der deutschen evangelischen Kirche wie von internationalen christlichen Gremien und Organisationen intensiv verbreitet und unterstützt.

Die Konsequenz aus diesen deutschen, westlichen kirchlichen Positionen: Mißtrauen gegenüber Juden und Israel, Infragestellen des Existenzrechtes Israel, Antijudaismus.
Eine weitere Folge: Immer mehr christlich-arabische Israelis fühlen sich in ihrer Position von westlichen Christen übergangen, ausgegrenzt und diskriminiert.

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