Mittwoch, 6. August 2014

Noam, 26

Die Klinik in Beer-Sheba ist riesig und die einzige im Negev. Jeden Monat kommen an diesem Ort mehr als 1000 Kinder zur Welt, Juden, Araber und Beduinen.
Während des eben zuende gegangenen Krieges wurden im Hospital über 700 verletzte Soldaten operiert und samt deren angereisten Familien betreut, zusätzlich zum normalen Betrieb. Solange die Raketen flogen, bis vor zwei Tagen, arbeiteten die Ärzte - die nicht als Reservisten direkt in Gaza sein mußten - tagelang durch, die Krankenschwestern blieben jeweils 12 Stunden. Wegen der immer drohenden Gefahr wurden Operationssäle und Intensivstationen an sichere Orte verlegt, 350 Kinder des Personals betreute man kurzerhand in der Klinik - damit die Eltern arbeiten konnten.



 Facharzt und stellvertretender Klinikdirektor: Gestern, am ersten Tag des Waffenstillstandes, wurden in unserem Haus 67 Kinder geboren. 67! Eine besondere Zahl, über die man nachdenken sollte. 67 unserer Soldaten fielen in diesem Gaza-Krieg. 

 Die Klinik-Clownin springt juchzend aus dem Fahrstuhl und erfreut Besucher und Angehörige.
Die Tür, hinter der Soldaten liegen, die noch nicht in der Reha sind. Eine lange Besucherschlange hat sich gebildet. Kameraden, Freunde, Familie, Menschen aus dem ganzen Land, aus den USA und aus Europa wollen ihre Anteilnahme zeigen. Eine Prozession.
Wir treffen Noam, 26, Reservist, Student, Kletterer, Radfahrer, dem das Knie durchschossen wurde. Was wird? Er weiß es noch nicht - morgen ist die OP. Am Schluß umarmen wir uns, innig.

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